„Kämmen am Tisch – Pfui!“ und „Niemals! Dazwischen-Reden“ lauten zwei der acht Regeln für eine Gruppenreise 1992 nach New York, witzig illustriert durch einen Läuserechen mit dampfender Tasse beziehungsweise zwei spitznasigen Frauen. ![]() ![]() Übersicht aller Bonner Kinos in denen 'zart & zackig - forever' in der aktuellen Spielwoche läuft. Duch Klick auf den Kinonamen gelangst du direkt zum kompletten Programm des jeweiligen Kinos. Hier geht es direkt zum aktuellen Spielplan für alle Kinos in Bonn. KINOFANS.com — die Seite für den Filmfan. Kinoprogramm, News und die aktuellen Top-Filme. Der Film „zart & zackig forever“, der am 5. November bei einer Matinee im Rex gezeigt wird und bereits zum Filmfest Peking eingeladen wurde, reiht kurze Interviews mit den Künstlerinnen aneinander, zeigt historische Aufnahmen und Einblicke in die aktuelle Kunstproduktion der einzelnen Künstlerinnen. Wie es funktionieren kann, aus einem einzigen Farbmotiv, noch dazu aus einer unspektakulären, ausgemergelten Rotnuance ein fulminantes Kunstspektakel. ![]() Zart Feingefühl„Zickig Zackig Zart – Gottesdienst ungeschminkt“ heißt das Thema, mit dem die Frauen der christlichen Kirchen zu einem Gottesdienst in das Bonner 'frauenmuseum. Die 1986 im Bonner Frauenmuseum gegründete Ateliergemeinschaft „zart & zackig“ unternahm damals die Reise und feiert derzeit in der Galerie Rosemarie Bassi mit der facettenreichen Ausstellung „Zugabe“ ihren 30. Beteiligt sind neun Zarte und Zackige, von denen Marianne Pitzen, die im August vor 35 Jahren das Frauenmuseum Bonn gründete, mit ihrer Installation in hellem Aprikot die auffälligste Arbeit präsentiert. Unter dem Motto „Hingabe“ staffelt sie große schreitende Frauenfiguren und gekrümmte vogelköpfige Wesen. Ob es Männer sind, die erlöst werden wollen? Anna Sophie von Holleben aber bietet Konträres im Video, wo erst eine, dann mehrere Ameisen gegen den Strom laufen. Gerne üben die Ausstellerinnen Kritik, Ironie inklusive. Wenn Marlen Seubert filigrane Flechtarbeiten, so eine Mitra und eine Burka aus Schweinedarm und Rinderblinddärmen, erstellt, dann als transparenten Fingerzeig auf die Unterdrückung von Frauen. Unter die Haut geht gleichfalls, wie Inge Broska ein Bewusstsein über die menschliche Fresskultur anmahnt, indem sie hochkant Gipsabdrücke halber Brathähnchen abbildet: Ihre Eat-Art (Ess-Kunst) frappiert durch die bizarre Ähnlichkeit der Tiere mit Menschen, die die Beine übereinandergeschlagen haben. Zum Nachdenken fordert auch Heide Pawelzik auf, deren Foto-Blicke sich auf scheinbar abgeworfene Hüllen am Boden richten, wobei der Eindruck zwischen Häuten und Textilien schwankt. Zwei Künstlerinnen arbeiten mit Überlagerungen. Martine Metzing-Peyre legt in anmutig bewegten schwarzgrundigen Papierarbeiten weiße Skelettstrukturen über gerundete bläuliche Formen. Im Gegensatz zu diesen heiteren Meditationen über die Vergänglichkeit setzt Malerin Ise Schwartz dem Auge zu. Im neonfarbigen Mustermix von Epochen, die sich ins kollektive Gedächtnis eingegraben haben, finden sich etwa Nierentischrundungen der 1950er Jahre. Große, fast monochrome helle Acrylbilder entstanden dagegen während Tina Wedels „Weiß-Rauschs“. Tritt man näher, sind Farbnuancen und zarte Einzeichnungen zu erkennen. Ilse Wegmann schließlich experimentierte mit geblitzten Fotoporträts im Spiegel. Auch hat sie Häuser und Burgenrelikte in Schwarz-Weiß gemalt, beides verwischt, wie geschliffen vom steten Zug der Zeit. Synonym Für ZartZart & zackig zunächst kamen die Künstlerinnen in das Frauenmuseum, um ihre isolierte Arbeitsituation zu überwinden, doch auch, um überhaupt mehr Platz für ihre Produktion zu haben. Sie richteten in der Zeit von 1983 bis 1986 sieben Ateliers im noch weitgehend offenen Museum ein, das noch sehr an das Kaufhaus erinnerte, das es einmal war. Viele Wände mussten überhaupt erst gebaut werden. 1986 entschlossen sich die Künstlerinnen, als Ateliergemeinschaft zart & zackig von nun an gemeinsame Ausstellungen zu machen. Diese Ausstellungen sollten den permanenten Dialog zwischen den Ateliers widerspiegeln. Tatsache war aber, dass sich einige Atelierkünstlerinnen von der Kreativität ihrer Ateliernachbarin bedrängt und geradezu bedroht fühlten, als wären die Stein- und Holzwände wie transparente Membranen, so durchlässig und mitteilsam, denn die Themen „Haare“ oder „Kirche“ wanderten plötzlich von einer zu anderen.
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March 2019
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