„Mit Penis hat man es leichter!“ Ich gebe zu, diesen Satz schon selbst gesagt zu haben. Dabei ist an ihm so Vieles falsch. Zum Beispiel die Gleichsetzung von Penis und männlicher* Identität, denn nicht Penisse haben es in unserer Gesellschaft leichter, sondern männlich identifizierte Menschen. Und nicht alle Männer haben einen Penis. Und nicht alle Menschen mit Penis sind männlich*. Aber dennoch: Mit dieser Idee kann ich etwas anfangen. Sie löst etwas in mir aus, erinnert mich an Situationen und Lebensphasen, in denen ich mich als Frau* benachteiligt, diskriminiert, pathologisiert und/oder missachtet gefühlt habe und meinte, mit einem Penis wäre mir das nicht passiert. Deshalb ist diese Passage auch die einzige im gesamten Drehbuch von Maud Ameline und Audrey Dana, mit der ich etwas anfangen kann. © Concorde Plötzlich Penis Formuliert wird diese Idee von Jeanne, der Heldin dieser Geschichte. ![]() Mit Ende 30 wird die Architektin überraschend von ihrem Ehemann* für eine andere Frau* verlassen, steht als alleinerziehende Mutter und von Liebeskummer geschüttelt am Rande eines Nervenzusammenbruchs, kämpft aber dennoch für das alleinige Sorgerecht und scheitert. Im Büro läuft es auch nicht gut, denn Jeanne wird weder von Vorgesetzten noch von Kolleg_innen ernst genommen. Naja, und das alles liegt halt nur daran, dass sie keinen Penis hat. ![]()
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March 2019
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